- Preset-Synthesizer
- Preset-Synthesizer[englisch, prɪ'set'sɪnθɪsaɪzə], Synthesizer, der auf der Basis programmierter und gespeicherter Klangeinstellungen arbeitet. Unter dem Begriff fasste man zunächst jene Geräte zusammen, die im Gegensatz zu frei programmierbaren Synthesizern lediglich mit einer begrenzten Anzahl von Festprogrammen (Presets) ausgestattet waren, nur geringe Möglichkeiten der Klangmanipulation (z. B. durch eingebaute Effektgeräte, Filter oder Modulationsgeneratoren ) boten und die sich in der Regel klanglich an bestimmte traditionelle Instrumente anlehnten (z. B. Stringsynthesizer). Trotz dieser Einschränkungen erwiesen sich Preset-Synthesizer vor allem im Liveeinsatz als vorteilhaft. Gegenüber vergleichbaren elektromechanischen Musikinstrumenten (z. B. Mellotron, verschiedene Typen von E-Pianos und E-Orgeln) wiesen sie erhebliche technische und klangliche Vorzüge auf; gegenüber frei programmierbaren Synthesizern bestand der Vorteil, dass die gespeicherten Klangeinstellungen sofort per Knopfdruck verfügbar waren. Aus spielpraktischen Erwägungen begannen viele Hersteller Ende der Siebzigerjahre, ihre frei programmierbaren Synthesizer mit einer bestimmten Anzahl selbst definierbarer Presets zu versehen, d. h. die »in Heimarbeit« gefundenen Sounds konnten gespeichert und später wieder abgerufen werden. Die aufkommende Digitaltechnik eröffnete hierfür neue Möglichkeiten (Hybridsynthesizer). Da die meisten digitalen Synthesizer die interne und externe Speicherung von selbst entwickelten Klangprogrammen (Programm) gestatten, gehören sie zwangsläufig in die Kategorie »Preset-Synthesizer«. Somit ist dieser Begriff nicht mehr als Antonym zu »frei programmierbar« zu verstehen, sondern er weist darauf hin, dass programmierte Klang- und Funktionsparameter vom Instrument gespeichert werden können.
Universal-Lexikon. 2012.